wirtschaftskonzept

Pro & Contra: Wirtschaftskonzept für Erfurt  - seit 2007 nichts passiert

Wir sind erfreut, dass die Stadtverwaltung ein Diskussionspapier für eine Wirtschaftsstrategie unserer Stadt erarbeitet hat und wollen gern daran mitwirken, dass hier ein Papier entsteht, welches für eine dynamische und erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung durch Visionen, konkrete Zielstellungen und abrechenbare Maßnahmen eine gute Arbeitsgrundlage bildet.
Hierzu bedarf es jedoch einiger Veränderungen:

1. Stadtentwicklungskonzept und Wirtschaftsstrategie müssen eine Einheit bilden

Es ist unzureichend, im Stadtentwicklungskonzept lediglich die Aufgabe zu definieren, eine Wirtschaftsstrategie zu erarbeiten. Die strategischen Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt und die zentralen Maßnahmen zu deren Verwirklichung gehören in das Stadtentwicklungskonzept.

2. Visionen definieren

Zieldefinitionen, wie “Erhalt und Ausbau der Branchenvielfalt“ oder “Erhalt und Ansiedlung von Unternehmen“ sind weder visionär, noch spezifisch für Erfurt und schon gar nicht konkret. Hier könnte kurz und knapp folgendes stehen:

Stärken stärken – Region Erfurt unter den Top 3 der Wirtschaftsstandorte in Mitteldeutschland

E³rfurt - 3D: Erleben x Einkaufen x Erholen, das Reiseziel für Deutsche, Europäer und die Welt

Erfurt gegen den Trend: 2030 hat Erfurt 230 000 Einwohner



3. Abrechenbare Ziele stellen

Erhöhung der bereit gestellten Arbeitsplätze von 133.000 auf 150.000 durch Un-ternehmen / Institutionen in Erfurt

Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen um jährlich 7% ohne Steuererhöhung

Aufbau eines Netzwerkes zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen zur Bereitstellung erforderlicher Fachkräfte einerseits und der Verhinderung von Auswanderungen andererseits

Aufbau von Netzwerken aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung für die Branchen Mikrosystemtechnik, Solarindustrie, Softwareentwicklung, Logistik und Medien (hier sind zum Teil schon erste Ansätze vorhanden).

Durchführung eines halbjährlichen Stammtisches mit den 10 größten Unternehmen der Stadt durch den OB

Zur Finanzierung der hierzu erforderlichen Maßnahmen sollte ein Jahresbudget festgelegt und im Haushalt beschlossen werden.

Wir haben den Bericht der Stadtverwaltung vom April 2009 über die Wirtschaftsentwicklung von Erfurt im Vergleich mit den anderen Städten ausgewertet und sehen uns in unseren strategischen Forderungen bestätigt.

Wir halten es für richtig, dass Wirtschaftförderung Chefsache ist. Die derzeitige Umsetzung in der Verwaltung ist suboptimal. Ziel muss es sein, eine Wirtschaftsfördergesellschaft mit Partner der Wirtschaft zu etablieren, die eine konstruktive Zusammenarbeit mit der LEG pflegt, und über den Tellerrand der Stadtgrenzen hinaus denkt. 

Wir erwarten von dem neugewählten Stadtrat, dass er die Verwaltung veranlasst, ein überarbeitetes Wirtschaftskonzept auf den Tisch zu legen.



Link: web-esprit